Der Forschungsbericht | september 2020

Die Erwartungen deutscher Verbraucher*innen gegenüber dem gesellschaftlichen Engagement von Unternehmen

Einleitung

In Deutschland wird gerade eine lebhafte Debatte über die Rolle der Wirtschaft in der Gesellschaft geführt. Im September erregte eine Petition für eine neue Rechtsform von Unternehmen Aufmerksamkeit: das sogenannte Verantwortungsunternehmen. (1) Darüber hinaus zeigen vor allem größere Unternehmen und Investoren ein wachsendes Interesse an dem sogenannten ESG-Berichtsrahmen (Environmental, Social, und Corporate Governance).

Einige Unternehmen begannen bereits vor COVID-19 ihren Zweck, häufig als ,, Purpose” bezeichnet, und ihre Rolle in der Gesellschaft zu überdenken. Die Pandemie drängte sie nun zusätzlich zum Handeln. Unternehmen erhöhten ihre Spenden für öffentliche und gemeinnützige Hilfsaktionen, nutzten bestehende Maschinen zur Herstellung von Masken und Desinfektionsmitteln und aktivierten vorhandene Logistiksysteme, um Lebensmittel an Familien zu verteilen oder Pflegeeinrichtungen zu unterstützen. In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob die jeweilige Unternehmensführung sich aus Imagegründen zu den Maßnahmen entschlossen hat oder es als authentisches gesellschaftliche Engagement gewertet werden kann? Können deutsche Unternehmen ganzheitliche, nachhaltige, soziale Geschäftsperspektiven entwickeln und halten? Erwarten deutsche Verbraucher*innen das von ihnen überhaupt?

In unserem neuen Buch “The Corporate Social Mind” haben wir vieles von dem vorweggenommen. Nun bestätigen diese Studienergebnisse, dass deutsche wie US-amerikanische Verbraucher*innen obwohl tausende von Kilometern voneinander entfernt ähnliche Erwartungen an die Unternehmen haben und große Hoffnun, hegen bzgl deren. Beitrag zur Lösung drängender Fragen unseres Zusammenlebens und unseres Planeten.

 
 

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Definitionens

Social Mind (Haltung): Eine Perspektive, die Entscheidungen und Handlungen mit Blick auf ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft angeht (z. B Bildung, Hunger, Diskriminierung, Einwanderung).

Corporate Social Mind: In ihrem neuen Buch ,,The Corporate Social Mind: How Companies Lead Social Change From the Inside Out“ beschreiben Derrick Feldmann und Michael Alberg-Seberich acht Eigenschaften, die Unternehmen entwickeln müssen, um zu ihrem Corporate Social Mindset zu kommen: 1) Entscheiden Sie mit Blick auf die Gesellschaft, 2) Leben Sie Ihre Unternehmenswerte, 3) Nutzen Sie Ihre Mittel zu Gunsten der Gesellschaft, 4) Hören Sie zu, bevor Sie handeln, 5) Haben Sie eine sozial verantwortliche Stimme, 6) Haben Sie eine Kooperationskultur, 7) Messen Sie soziale Wirkung und 8) Sorgen Sie für gesellschaftliche Innovationen.

Conjoint-Analysis: Ein statisches Verfahren, mit dem bestimmt wird, welche Kombination von Merkmalen eine Entscheidung am meisten beeinflusst.

Ziel

Diese Studie dokumentiert die Erwartungen der Deutschen an die Wirtschaft, während eine Pandemie die öffentliche Gesundheit bedroht, die Besorgnis über den Klimawandel wächst und die Diskussion über soziale Ungleichheit die Gesellschaft bewegt.

Es mag selbstverständlich sein, aber wir verweisen an dieser Stelle auf den unterschiedlichen Kontext in Deutschland und den USA: Deutsche Unternehmen stehen in einem anderen Verhältnis zum Staat als amerikanische Unternehmen. Die gesellschaftspolitischen Bemühungen des privaten Sektors und der Zivilgesellschaft sind eng mit dem Handeln des Staats verbunden bzw. verflochten. Ein Beispiel hierfür ist das duale Ausbildungssystem.

Eine erste quantitative Analyse wurde mithilfe einer Online-Umfrage vom 4. September, 14:30 Uhr MEZ, bis 5. September 2020, 15:30 Uhr MEZ, durchgeführt. Ziel war, Daten zu Haltungen und Handlungen von Unternehmen zu gesellschaftlichen Fragen in den Vereinigten Staaten zu sammeln. An der Umfrage nahmen 1.024 Personen aus einer landesweit repräsentativen Stichprobe teil (Hochrechnung der Volkszählung); das ergibt ein Konfidenzintervall von 99 % mit einer Fehlermarge von +/= 3 %. Bitte beachten Sie, dass die Kategorien aufgrund von Nicht-Antworten, Multiple-Choice-Fragen und Rundungen möglicherweise nicht 100 % ergeben. Die deutsche Umfrage wurde in deutscher Sprache durchgeführt, die amerikanische Umfrage in englischer Sprache.

Forschungsteam

Derrick Feldmann | Leitender Wissenschaftler

Michael Alberg-Seberich | Geschäftsführer

Amy Thayer, Ph.D. | Wissenschaftlerin

Marius Ehrlinspiel | Senior Consultant

Simon Kaiser | Analyst

Melissa Wall | Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Cindy Dashnaw | Werbetexterin

Tyler Hansen | Grafik-Design

 

Ergebnisse

öffentliche Aktionen Mit Unternehmensbeteiligung

 

Unternehmensaktionen zu gesellschaftlichen fragen

 
 
 
 
 

Die soziale Denkweise von Unternehmen

 
 
 
 
 
 
 

Vertrauen in das engagement zu gesellschaftlichen Themen

 
 

Stichprobe

Alter

 

Geschlecht

 

Herkunftsland

 

Familienstand

 

Beschäftigungsstatus

 

Höchstes erreichtes Bildungsniveau